Hochsensibilität ist ein wichtiges Thema, wie ich finde, denn immer mehr Menschen stellen fest, dass sie mit Hochsensibilität zu tun haben und nach Orientierung suchen. Deshalb war es mir eine Herzensangelegenheit diese Seite aufkommen zu lassen. Um einen Teil dazu beizutragen zu informieren.
Menschen, die hochsensibel sind, nehmen ihre Umwelt intensiver wahr und reagieren oft stärker auf Reize wie Geräusche, Gerüche oder Stimmungen anderer Menschen. Dies kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf das Leben haben.
Mich persönlich hat es viele Jahre gestört, belastet und ich konnte nicht verstehen, warum das alles so ist wie es ist und wieso ich so empfinde, fühle, höre, rieche, schmecke mit einer ausgeprägten Wahrnehmung.
Schon immer habe ich gefühlt, dass ich anders bin. In meiner Kindheit, wurde ich zusätzlich zu meiner Hochsensibilität, durch Erlebnisse und Ereignisse innerhalb meiner Familie traumatisiert, wobei ich dazu benennen muss, dass ich erst jetzt mit über fünfzig Jahren erkannt habe, das in der Kindheit Traumen entstanden sind.
Vielfach auf unterschiedlichen Wegen habe ich mich mit meinen Themen befassen können. Wobei der klassische Weg über eine Therapie mir überhaupt nichts gebracht hatte und ich den meisten Erfolg bei der Behandlung mit Somatic Experiencing (SE) (körperorientierter Ansatz zur Lösung von traumatischem Stress) erzielen konnte.
Nun stelle ich für mich fest, dass ich viele Traumen die mich mein Leben lang eingeschränkt haben, ich bearbeiten und „auflösen“ konnte. Es ist sehr befreiend nicht mehr mit diesen mit Angst besetzten und Stress erzeugenden Phasen durch mein Leben zu gehen.
Es fühlt sich leichter an und „nur“ mit der Hochsensibilität unterwegs zu sein, ist zum heutigen Stand für mich wie ein Geschenk, denn ich nutze es für mich und andere, diese „Gabe“ oder „Fähigkeit“ wie ich sie nenne zum Wohle aller zu nutzen.
Sehr viel gelernt habe ich durch mich selbst, wie ich so „ticke“, was ich brauche, damit es mir gut geht, zu wissen, was nicht gut ist für mich. Es ist so wichtig, gut auf sich zu achten und nur jeder selbst muss herausfinden was gut für einen selbst ist, das kann kein anderer für einen übernehmen. Auch wenn dass die meisten der Menschen sich wünschen.
Jeder Mensch ist für sich verantwortlich.
Absolut glücklich bin ich über meine ausgeprägte Intuition. Sie hat mich durch mein Leben geleitet, was mich zwar sehr oft zur Veränderung gebracht hat, doch alles was ich in meinen Leben dadurch erlebt habe, macht mich heute aus. Und es ist gut so wie es ist.
Text von einer Gruppenteilnehmerin
Auf das Thema Hochsensibilität bin ich durch einen Zeitungsartikel aufmerksam geworden. Dort berichtete jemand, wie er sehr intensiv äußere Reize wahrnimmt: Riechen, fühlen, hören.
Beim Lesen wurde mir plötzlich warm: Diese erhöhte Sinneswahrnehmung spüre ich auch bei mir! Wenn z.B. die Arbeitskollegin durch den Raum geht, fühle ich ihre Stimmung und höre an ihrem morgendlichen Gruß, dass es ihr gerade nicht gut geht. Ich kann mich in sie hinein versetzen. Aber ist das Hochsensibilität?
Ehrlich: Ich bin mir nicht sicher. Könnte auch einfach Empathie (Einfühlungsvermögen) sein.
Denn empathisch war ich schon immer. Das ist für mich nichts Besonderes. Mir persönlich ist es z.B. unheimlich wichtig, dass ich mich in einer angenehmen Atmosphäre befinde: beim Arbeiten, beim Einkaufen, mit anderen Menschen. Ansonsten fühle ich mich unwohl, gestresst oder sogar überfordert.
Lärm z.B. ist wie „eine Strafe“ für mich, bei Menschenansammlungen fühlt es sich ebenso an. Ein simpler Weihnachtsmarkt-Besuch kann schon zu einer Herausforderung werden. Zu viele Menschen, zu viele Eindrücke wollen verarbeitet werden. Danach brauche ich Ruhe und ziehe mich zurück.
Das musste ich erst lernen, dass manche Sachen einfach ZU VIEL sind und mir nicht guttun.
Hierbei stelle ich mir die Frage: Ist diese intensive Sensibilität für Reize nicht auch typisch für ADS? Wo ist hierbei die Grenze?
Um diese und weitere Fragen zu beantworten habe ich mich der Selbsthilfegruppe Hochsensibilität in Friesoythe angeschlossen.
Ich habe gemerkt, dass die offenen Gespräche mir guttun und mich anregen, auch mehr für mich selbst zu sorgen. Denn die Hochsensibilität ist auch eine Chance, diese Fähigkeit sinnvoll einzusetzen. Mein „Bauchgefühl“ hat mir stets den richtigen Weg gezeigt. Daran halte ich mich jetzt mehr, denn ich weiß selbst am besten, was gut für mich ist. Oftmals stelle ich mir vor einer wichtigen Entscheidung die Situation vor und merke dann „ja, das passt“.
Ach ja: Hochsensibilität hat übrigens nichts mit „Sensibelchen“ zu tun 😉
Ich folge einfach meiner eigenen tiefgründigen, sorgfältigen, empathischen und loyalen Art und hoffe, dass andere Hochsensible sich auch finden und verwirklichen können. Es muss niemand Angst vor hochsensiblen Menschen haben, dass die irgendwas wahrnehmen, was man vielleicht lieber für sich behält. Das würde ICH jedenfalls nicht machen. Die meisten Menschen mit hochsensiblen Sinnen verstehen das ohne Worte.
Das ist das Schöne: Ich finde Leute mit Hochsensibilität SEEEHR angenehm! Denn sie verstehen, dass man einfach manchmal super fokussiert auf etwas sein kann und ein anderes Mal sich überhaupt nicht konzentrieren kann. Dann stört sogar das Hintergrundgeräusch des Fernsehers zwei Zimmer weiter… Jeder entwickelt seine eigene Art, Probleme zu lösen. Aber wichtig ist: Sie SIND zu lösen!
An alle unbekannt hochsensiblen Menschen, die sich durch unsere Website angesprochen fühlen: Geht in euch! Ihr werdet spüren, was ihr Tolles könnt, wenn ihr euch darauf einlasst! Es lohnt sich, das Thema weiter zu verfolgen!